RNZ – Leserbrief – Windkraft: Fluch oder Segen?

Von Dennis Schumm, Spechbach, 07.10.2022

Zum Artikel „Recycling, Infraschall und Brandschutz“, RNZ vom 7.10.2022, Seite 5

Die Auslastung der Windkraftanlagen liegt etwa bei 20%. Im Hintergrund stehen daher permanent Ergänzungskraftwerke bereit – man kann das als doppelte Fixkosten bezeichnen. Die Konsequenzen sind auch am Strompreis ablesbar.
Ob die Anlagen laufen oder nicht, der Betreiber bekommt Phantomstrom vergütet, nach dem Merit-Oder-Prinzip auch noch höchstbietend. Ein prima Geschäft. Nur für wen?
Sollte der Wind dagegen zu arg wehen, dann verschenken wir den Strom einfach. Oder bezahlen dafür, dass ihn uns jemand abnimmt. Speichern können wir ihn ja nicht.
Jener Wechsel aus Über- und Unterproduktion lässt die Wartungskosten für den Netzbetrieb hochschießen. Von einer möglichen Netzinstabilität ganz zu schweigen.
Und nach 20 Jahren werden die Anlagen ausgemustert. Recycling ist zum Beispiel beim Thema Rotoren noch immer ein Fremdwort. Tropenholz und Karbon – warten auf ein neues Endlager?
Volatile Energie ohne Speicher und Recyclingkonzept – und dafür fällen wir Bäume, die Wasser und CO2 speichern, Sauerstoff produzieren und Feinstaub auskämmen? Kein guter Tausch.
ABO Wind teilte nebulös mit, beim Thema Speicher und Recycling sei man dran und hoffe auf Lösungen.
Doch wer mit der Hoffnung fährt, hat die Armut zum Kutscher!