Hinterfragt. Widerlegt.
Argumente zu den Thesen der Befürworter

Utopische Ziele

Wind- und Solarenergie zusammen machten im Jahr 2022 zusammen gerade einmal 6 % unseres Primärenergieverbrauchs aus. Der Plan der Regierung – 100 Prozent Erneuerbare – hieße, dass in ca. 20 Jahren:

  1. Alle Energie nur noch über Strom bereitgestellt würde (Der Stromanteil liegt heute bei nur 20 %. Der Plan ist, die vollen 100 % zum großen Teil über Wind und Solar bereitzustellen.)
  2. Alle anderen Energieträger, wie Kohle, Gas und Öl nicht mehr verwendet werden dürften,
  3. In der Konsequenz unzählige neue Anlagen zur Stromproduktion gebaut werden müßten (mit allen negativen Folgen für die Natur),
  4. Unzählige neue Anlagen und Geräte gebaut werden müßten, die elektrisch betrieben werden (ALLE Heizungen, Fahrzeuge, Maschinen die heute mit Gas oder Öl bestrieben werden, müßten ersetzt werden.).

Diese Pläne sind unrealistisch.

Die Pläne der Regierung: Der unzuverlässige, nicht grundlastfähige Strom aus Wind und Solar soll in wenigen Jahren all diese Energiequellen ersetzen. Eine unrealistische Utopie! (Grafik: Hans-Werner Sinn mit Ergänzungen)

Das Problem: Vorsätzlich wird unsere Wirtschaft und die Natur bei uns und in den Ländern, wo all die notwendigen Rohstoffe herkommen, Opfer dieser unrealistischen Politik. Mit Nachhaltigkeit hat das nichts zu tun.

ZDF WISO: „Blackout in Deutschland – Horrorszenario oder reale Gefahr?“ Der Film erklärt Fehler und falsche Annahmen der aktuellen Energiepolitik.

Und dem Klima bringt es: NICHTS

Besser als Prof. Dr. Hans-Werner Sinn kann man es nicht formulieren: „Meine erste These ist, dass das unilaterale Ölverbot der EU dem Klima nicht hilft, weil Rohöl ein international handelbarer Brennstoff ist, der zu fallenden Preisen einfach nur anderswohin geliefert und dort zum eigenen Nutzen von den Konkurrenten aus anderen Erdteilen verbrannt wird. Die zweite These lautet, dass die EU gezwungen sein wird, die als Ersatz vorgesehene Elektrifizierung auch durch Einsatz von Braunkohlekraftwerken zu bewerkstelligen, und dass insofern sogar mehr CO2 in die Luft gelangt.“  

Das heißt: Die ganze Zerstörung hat keinen positiven Effekt auf den CO2-Ausstoß. Im Gegenteil.

„Über das eingesparte Öl und Gas freut sich einfach nur ein anderer.“ Prof. H.W. Sinn

Prof. Dr. Hans-Werner Sinn: Der Extremismus in der Energiepolitik am Beispiel Deutschlands und der EU

Windräder sind nicht klimaneutral

Klimaneutral? Wie das denn?

Für Windräder werden große Mengen Rohstoffe gefördert. Danach müssen sie produziert, transportiert, aufgebaut, gewartet und am Ende ihrer Lebensdauer zurückgebaut werden. Das geht nicht klimaneutral. Des weiteren werden Wälder für Windräder zerstört, die vorher enorme Mengen CO2 gebunden haben. Somit kann auch der Strom, den Windräder herstellen, nicht klimaneutral sein.

Sowie die ganze Energiewende nicht klimaneutral sein kann: Hundert Prozent Erneuerbare – so das Ziel der Bundesregierung. D.h. hundert Prozent der Energie soll zukünftig aus Strom kommen, wobei Strom heute lediglich zwanzig Prozent unseres Energieverbrauchs ausmacht. Nicht einmal diese zwanzig Prozent werden heute durch Erneuerbare Energien gedeckt. Die „verbleibenden“ achtzig Prozent Energie für Verkehr und Wärme sollen demnächst ebenfalls komplett verstromt werden. Unzählige neue Anlagen und Geräte sollen gebaut werden, die auf neue Weise Strom produzieren, aber auch Abermillionen neue Heizungen und Fahrzeuge wären nötig, um die Komplettverstromung des Landes zu erreichen. Klimaneutralität? Unrealistisch!

Strom macht nur ca. 20 % des deutschen Energieverbrauchs aus. (Quelle: 2021 Agentur für Erneuerbare Energien e.V.). Die 80 % für Wärme, Kälte und Verkehr wird in der „grünen“ Kommunikation gern außen vor gelassen, um den Anteil der Erneuerbaren größer erscheinen zu lassen.

Die gesicherte Leistung aller 30.000 Windräder in Deutschland liegt bei zwei Prozent ihrer kumulierten Nennleistung. Also nahe Null. Der Grund ist einfach: Weht kein Wind, liefern auch tausende Anlagen keinen Strom. Damit läßt sich kein Land versorgen.

-> Universität Heidelberg: Energiewende – Ein Kommentar aus der Physik

Windkraft ist nicht günstig

Es wird gern behauptet, dass Windkraft eine günstige Form der Stromerzeugung ist. Am absurdesten ist dabei die Aussage „Der Wind schickt keine Rechnung.“. Abgesehen von den hohen Umweltkosten machen folgende Aspekte den Windstrom zu einem sehr teuren Experiment an unserer Energieversorgung.

Strom aus Windkraft schwankt, er schafft keine stabile Grundlast. Er kann konventionelle Kraftwerke nicht ersetzen. Diese Kraftwerke werden weiterhin benötigt, um die Grundlast sicherzustellen und permanent die Schwankungen auszugleichen.

Eines der Hauptprobleme der Windkraft ist die oben beschriebene Wetterabhängigkeit, also die immensen Schwankungen. Sie treiben die Kosten in die Höhe, weil permanent konventionelle Kraftwerke bereitstehen müssen, um diese Schwankungen auszugleichen und die Netzstabilität zu gewährleisten (Kohle, Gas, etc.). Es ist also eine komplette zweite Infrastruktur notwendig, mit Personalkosten, Betriebskosten, etc. Denn die Netzfrequenz muß immer genau konstant gehalten werden, sonst drohen Blackouts. Das heißt, dass Verbrauch und Einspeisung in Echtzeit präzise aufeinander abgestimmt sein müssen. Um für die Pufferung bereitszustehen, laufen die Kraftwerke in einem völlig ineffektivem Teillastbetrieb, wobei ihr Wirkungsgrad sinkt und der Wartungsaufwand im Verhältnis sehr hoch ist. Des weiteren werden die konventionellen Kraftwerke infolge langer Anlaufzeiten auf Prognose gefahren, was zu viel verschenkter Energie führt, weil die Kraftwerke zwar laufen, die erzeugte Energie jedoch häufig nicht genutzt wird, weil gerade genügend Strom im Netz ist. Der Dampf eines Kohlekraftwerkes geht dann beispielsweise einfach ungenutzt durch den Kühlturm davon. Ein beachtenswerter Aspekt: „grüne“ Energie hat bei diesem Prozess Vorfahrt. Auf diese Weise manipuliert man den Anteil der „grünen“ Energie nach oben.

Ein Großteil der Wind- und Solarenergie ersetzt demnach nur die Energie, die im konventionellen Bereich im Vorfeld verschwendet wird. Dieses sogenannte „Netzengpaßmanagement“ (Redispatch) kostete die Stromkunden im Jahr 2022 laut Bundesnetzagentur 4,2 Milliarden Euro.

Die ebenfalls genutzte Alternative zu eigener Pufferung ist der teure Zukauf von Strom aus dem Ausland, häufig Atomstrom aus Frankreich. Andersherum müssen wir bei Überproduktion den Strom teuer ins Ausland „entsorgen“.

Ein weiterer Punkt, der die Kosten enorm in die Höhe treibt, ist die notwendige Infrastruktur zur Integration der weit verstreuten Anlagen ins Stromnetz. Ein konventionelles Kraftwerk braucht genau einen Netzanschluß, die dezentral verteilten Windräder benötigen deutlich mehr Anschlüsse, mehr Leitungen, mehr Flächen und mehr Kapital zum Bau pro KWh. Je mehr Windstrom in das System eingebracht wird, umso höher steigen die Kosten. Den Investoren der Anlagen können diese Kosten für Infrastruktur und Systemintegration jedoch egal sein, denn der Netzbetreiber hat diese zu tragen, also am Ende die Stromkunden.

Leider werden in Deutschland noch dazu keine Anreize für Investoren geschaffen, die Anlagen an günstige Standorte zu stellen, denn das Risiko und die Kosten eines ungeeigneten Standortes in Bezug auf die Netzintegration trägt der Netzbetreiber (also die Stromkunden). Der Investor entscheidet sich für einen Standort und der Netzbetreiber ist immer verpflichtet, diesen – wo auch immer – zu erschließen. Investoren können auch vollkommen risikolos dort bauen, wo die Netze heute schon durch Überproduktion häufig überlastet sind. Es muß sie nicht interessieren, dass die Anlagen dann ständig abgeriegelt werden. Sie bekommen trotzdem ihr Geld über die Netzentgelte, da der Netzbetreiber kompensieren muß. Dieses Phänomen nennt sich „Phantomstrom„. Im Jahr 2021 haben die Stromkunden für diesen Strom, den es nie gab, 800 Millionen Euro bezahlt. -> Der Nordschleswiger zum sog. Phantomstrom-Problem, der den Strom- und Steuerzahler Millionen kostet

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass Windräder einen hohen Rohstoffbedarf im Verhältnis zu ihrer sehr kurzen Lebensdauer haben. Welche Industrieanlage hat sonst nach zwanzig Jahren bereits ihr Betriebsende erreicht? Mitunter sind große Reparaturen sogar früher nötig, wie zum Beispiel der Ersatz von Rotorblättern. Der Rohstoffbedarf im Verhältnis zur erzeugten Kilowattstunde ist damit bei Windrädern sehr hoch. Des weiteren ist auch der Flächenbedarf, verglichen mit konventionellen Kraftwerken pro erzeugter Strommenge, um ein Vielfaches höher.

Mißverständlich: Anzahl der versorgten Haushalte

Die Anzahl der Haushalte, die ein Windrad versorgen kann, wird gern herangezogen, um dessen Leistungsfähigkeit zu beziffern. Jedoch ist diese Angabe aus drei Gründen irreführend.

1. Haushaltsstrom macht nur 5 % unseres Gesamtenergieverbrauchs aus!

D.h. würden alle Haushalte in Deutschland ihren Strom aus Windkraft beziehen (was aufgrund der fehlenden Grundlast nicht möglich ist), wäre das immer noch ein sehr kleiner Teil unseres Gesamtenergieverbrauches. Hierzu ist folgendes interessant: Strom macht lediglich zwanzig Prozent unseres Gesamtenergieverbrauches aus, der Löwenanteil fließt in Wärme und Verkehr. Beim Haushaltsstrom betrachtet man diesen Löwenanteil also nicht und auch der Strom, der von Industrie und Gewerbe genutzt wird, bleibt außen vor.

Insofern ist eine Ortschaft auch nicht „klimaneutral“, wenn alle Haushalte über Erneuerbare Energien mit Strom versorgt würden.

2. Berechnet wird diese Zahl immer mit der Nennleistung einer Anlage. Die tatsächlich produzierte Leistung ist jedoch nur ein Bruchteil davon.

Im windschwachen Süden liegt die tatsächlich produzierte Leistung bei ca. 17 Prozent der Nennleistung. Hier werden wir also direkt getäuscht mit einer Leistung, die es real nicht gibt. ->Neue Zürcher Zeitung: Windkraft in Deutschland: Grosse Versprechen, kleine Erträge

3. Windräder produzieren stark schwankenden Strom. Sie schaffen keine stabile Grundlast.

Da Strom aus Windkraft aufgrund seiner Windabhängigkeit stark schwankt, bei Flauten auch gar kein Strom produziert wird, müssen konventionelle Kraftwerke jederzeit zu hundert Prozent zum Ausgleich bereitstehen. Das verursacht doppelte Fixkosten. Alternativ wird Atomstrom aus Frankreich teuer zugekauft. Ein Ausgleich über Speicher oder innerhalb des Stromnetzverbundes ist absehbar nicht möglich, auch wenn gern Gegenteiliges behauptet wird.

Deshalb können Windräder auch keine konventionellen Kraftwerke ersetzen! Windräder allein können auch keine Haushalte stabil versorgen!

Mehr Windräder – Mehr Schwankungen im Netz

Fazit: Über die Reduzierung auf die Haushalte wird also viel suggeriert, es steht jedoch wenig dahinter. 95 % unseres Energieverbrauchs wird bei dieser Angabe nicht betrachtet. Bei der Berechnung der versorgten Haushalte über die Nennleistung könnte man bereits von Täuschung sprechen, denn diese wird im Durchschnitt nie erreicht. Dass der Strom aus Windrädern schwankt und häufig auch gar kein Strom produziert wird, führt dazu, dass man mit Windrädern allein gar keine Haushalte versorgen kann. Nur in Kombination mit konventionellen Kraftwerken ist eine sichere Versorgung möglich.

Abhängigkeit vom Ausland steigt

Mit dieser Energieform steigt also unsere Abhängigkeit vom Ausland. Bei Unterproduktion kaufen wir teuren Atomstrom aus Frankreich, bei Überproduktion entsorgen wir den Strom teuer ins Ausland. Unsere Versorgungssicherheit sinkt, die Energiepreise steigen. -> Neue Zürcher Zeitung: Deutschland muss immer häufiger Strom verschenken – und ihn anschliessend teuer zurückkaufen

Probleme beim Recycling

Die Bundesregierung räumte kürzlich ein, was lange bekannt war: man kann Windräder nicht recyceln. Die gewaltigen Rotorblätter aus Carbonverbundstoffen sind Sondermüll. Das Müllproblem der Zukunft? -> BZ: Bundesregierung bestätigt, dass man Windräder nicht recyceln kann

Des weiteren verbleiben die riesigen Stahlbetonfundamente nach Ende der Laufzeit in vielen Fällen im Boden, mit allen negativen Folgen für Boden- und Wasserhaushalt. Die wertvollen Rohstoffe sind nach vergleichsweise kurzer Laufzeit verloren.

NDR: Rückbau bei Windrädern oft mangelhaft

Ortsgebundene Energie-Unabhängigkeit?

Windräder leisten keinen Beitrag zur regionalen Unabhängigkeit, da der erzeugte Strom so gut wie immer ins deutsche Stromnetz eingespeist wird.

Rodung von Wald für Windräder nicht vergleichbar mit regulärem Forstbetrieb

Gern wird das Argument benutzt, dass die Rodung, die für Windräder im Wald nötig ist, vergleichbar ist, mit der Rodung, die durch den jährlichen Holzeinschlag ohnehin vorgenommen wird. Folgendes dazu:

Die großen begradigten, verdichteten und geschotterten Flächen, die für Windräder im Wald angelegt werden und dort verbleiben, sind in keiner Weise mit der normalen Forsttätigkeit vergleichbar. Zu den Flächen um die eigentlichen Standorte der Windräder kommt eine enorm verbreiterte Zuwegung und Lagerflächen, die insgesamt für viel Hitze und Trockenheit im Wald sorgen. Eine gute Forstwirtschaft entnimmt dagegen naturschonend Bäume an weit verteilten Stellen (siehe auch Ökosystem Wald).

Wiederaufforstungen außerhalb ersetzen Schäden im Wald nicht

Wiederaufforstungen irgendwo außerhalb des Waldes können die im Wald entstandenen Schäden nicht wiedergutmachen, denn selbst hunderte neue Baumsetzlinge ersetzen kein geschlossenes Waldökosystem. Außerdem: Wann werden die Jungpflanzen große alte Bäume ersetzen können? Und werden sie bei den momentanen Hitzesommern überhaupt überleben?

Wichtig zu wissen: Ein Wald ist nicht nur eine Ansammlung von Bäumen. Die Hälfte der Biomasse intakter Wälder befindet sich im Waldboden! Ein intakter Waldboden ist voller Leben. Nur mit diesem ist ein Wald gesund und kann all seine positiven Auswirkungen auf Luft und Wasser entfalten. Studien zufolge braucht Waldboden viele Jahrhunderte um zu wachsen bzw. zu regenerieren.

Wir brauchen den Wald jetzt!
Und zwar geschlossen, dicht und gesund.

Das ist keine “saubere” Energie – Windenergie und Naturschutz sind nicht vereinbar

3Sat Nano: Versteckte Umweltkosten der Energiewende

„Saubere“ Energie, ein gern genutzten Schlagwort. Warum Windenergie alles andere als „sauber“ ist, erklären wir hier.

Windräder verbrauchen viele Ressourcen, die mit massiver Naturzerstörung einhergehen, wie Tropenholz für die Rotoren, Kupfer welches im Tagebau abgebaut wird und ganze Landschaften verschluckt, seltene Erden deren Gewinnung mit einer durch Gifte und radioaktive Stoffe verseuchten Landschaft verbunden ist. Kranke Menschen und eine zerstörte Natur ist die Folge.

Allein der Abbau von Neodym, ein seltenes Metall, das seit vielen Jahren in Windrädern verbaut wird, hat katastrophale Auswirkungen auf die Abbauregionen in China und wäre allein Grund genug, die Herstellung zu stoppen. Das letzte mal thematisiert in der ARD im Jahr 2011. Seitdem hat sich zwar am Problem nichts geändert, aber öffentlich gesprochen wird darüber kaum noch.

Die Herstellung der benötigten Betonmengen ist sehr CO2-intensiv, ebenso die des Stahls für Fundament und Turm.

Hunderte Liter Mineralöle und Schmierstoffe sind pro Anlage nötig, die auch regelmäßig gewechselt werden müssen – über dem ungeschützten Waldboden. Ölhavarien sind keine Seltenheit.

Enorme Flächen Wald werden gerodet, Flächen verdichtet, geschottert. Der Wald wird zum Industriegebiet, Tiere und Pflanzen verlieren ihren Lebensraum, Menschen den Ort ihrer Naherholung. Weitere Waldflächen sterben durch eindringende Hitze und Trockenheit.

In Windrädern ist SF6 verbaut – ein Isoliergas. SF6 ist 23.000 mal klimaschädlicher als CO2. Das bis heute aus Windrädern entwichene SF6 ist so klimaschädlich, wie der gesamte innerdeutsche Flugverkehr.

ARD Plusminus: SF6 – Die schlummernde Gefahr in Windrädern

Windräder machen Lärm und versursachen gepulsten Infraschall. Gerade Kardiologen und Neurologen fordern seit Jahren Langzeitstudien zum Infraschall, die es bisher nicht gibt.

„Sauber“? Ganz im Gegenteil!

„Der Wald ist ja eh kaputt“ oder „Der Wald geht eh kaputt, wenn wir keine Windräder bauen“

Spechbacher Wald. Unser Wald ist nicht kaputt. Und er wird auch nicht kaputt gehen, wenn man ihn in Ruhe läßt. Wälder sind Überlebenskünstler, seit Jahrmillionen.

Es wird häufig behauptet, dass unsere Wälder ohnehin kaputt sind bzw. in naher Zukunft in Folge steigender Temperaturen kaputt gehen werden. Deshalb, so die Argumentation, könne man den Wald auch zerstören und stattdessen Windräder aufstellen. Damit würde man den Klimawandel aufhalten und hätte sogleich die Gelegenheit, neue, besser angepasste Bäume zu pflanzen. Der Technikglaube kennt leider keine Grenzen, die Demut vor der Komplexität der Natur und ihrer Anpassungsfähigkeit fehlt heute vielen Menschen.

Es ist nicht wahr, dass unsere Wälder alle kaputt sind bzw. kaputt gehen werden, wenn wir keine Windräder bauen. Aufgrund der steigenden Temperaturen gibt es zwar insbesondere viele Probleme mit vom Borkenkäfer befallenen Fichten, die aber zuallererst eine Folge ungünstiger Forstwirtschaft sind. Fichten sind keine heimischen Bäume, sie sind im Gebirge und nördlicheren, kühleren Regionen zu Hause. Der Mensch hat sie hier hergebracht, sie sind ein Fremdkörper im heimischen Waldökosystem und dementsprechend anfällig. Probleme mit Fichten gab es bei uns immer wieder seit Mitte des 19. Jahrhunderts, auf die man längst hätte reagieren können. Weitere interessante Details dazu finden Sie unter dem Tab Ökosystem Wald. U.a. auch, dass der Wald sich am besten selbst regeneriert, wenn man ihn läßt und dass das Einbringen von weiteren fremden Baumarten in unsere Wälder über kurz oder lang das „Fichtenproblem“ wiederholen wird.

Die Natur kann es eben besser als der Mensch!

Zum Glück bestehen unsere Wälder nicht aus Fichtenmonokulturen, wie es sie zum Beispiel im Harz gibt. Im Odenwald haben wir vorwiegend Mischwälder, die verhältnismäßig wenige Schäden durch Hitze und Trockenheit aufweisen.

Unsere heimischen Wälder bestehen ursprünglich vorwiegend aus Buchen und Eichen. Auch Buchen leiden heute mitunter unter der zunehmenden Hitze, hier und da auch bei uns. Aber auch in diesem Fall ist eher die Forstwirtschaft das Problem: Noch immer wird von den Forstanstalten die geradezu zerstörerische Vorgabe gemacht, Wälder permanent aufzulichten. Als Grund wird genannt, dass somit mehr Wasser am Boden ankommt, aber auch, dass Bäume besser wachsen, wenn man sie „freistellt“. Das Problem ist nur – und das versteht jedes Kind – die Auflichtung führt zu mehr Hitze und damit zu mehr Trockenheit. Buchen vertragen keine direkte Sonne, sie sind Schattenbäume. Läßt man Wälder dagegen alt und dicht werden, bleibt es kühl und feucht. Ein gesunder Mischwald kann sich also gut gegen hohe Temperaturen schützen, wenn man ihn läßt.

Ebenfalls wichtig für Wälder ist ein gesunder, lockerer Waldboden und das Verbleiben von Totholz im Wald. Beides sind enorme Wasserspeicher, die sich im Winter auffüllen und im Sommer die Pflanzen des Waldes mit Wasser versorgen. Werden Waldböden durch schwere Fahrzeuge verdichtet, kann der Boden u.a. kein Wasser mehr aufnehmen. Leider werden die Forstfahrzeuge immer größer und schwerer, alle paar Meter gibt es Rückegassen. Die Hochwassergefahr steigt bei starken Regenfällen, das Wasser fließt direkt davon und im Sommer dursten die Wälder. Zusätzliche verdichtete und versiegelte Flächen und Schneisen für Windindustrie werden für manchen Wald der Todesstoß sein.

Fazit: Der Odenwald besteht zum großen Teil aus gesundem, dichten Mischwald, dem es – verglichen mit Fichtenmonokulturen wie zum Beispiel im Harz – verhältnismäßig gut geht. Bei uns ist eine naturnahe Forstwirtschaft gefragt, um die Wälder vor steigenden Temperaturen zu schützen. Aber mit Sicherheit keine zusätzliche Zerstörung der Wälder für Windindustrie im Namen der Waldrettung.

Waldsinnpfad Spechbach